Die güldne Sonne voll Freud' und Wonne bringt unser'n Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes, liebliches Licht. Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
aber nun steh ich, bin munter und fröhlich, schaue den Himmel mit meinem Gesicht.
Mein Auge schauet, was Gott gebauet
zu Seinen Ehren und uns zu lehren,
wie sein Vermögen sei mächtig und groß und wo die Frommen dann sollen hinkommen,
wann sie mit Frieden von hinnen geschieden aus dieser Erden vergänglichen Schoß.
Abend und Morgen sind Seine Sorgen;
segnen und mehren, Unglück verwehren
sind Seine Werke und Taten allein.
Wenn wir uns legen, so ist Er zugegen;
wenn wir aufstehen, so lässt Er aufgehen
über uns Seiner Barmherzigkeit Schein.
Ich hab' erhoben zu Dir hoch droben
all meine Sinnen; lass mein Beginnen
ohn' allen Anstoß und glücklich ergehn.
Laster und Schande, des Satanas Bande,
Fallen und Tücke treib ferne zurücke;
lass mich auf deinen Geboten besteh'n.
Alles vergehet. Gott aber stehet
ihn' alles Wanken; Seine Gedanken,
Sein Wort und Wille hat ewigen Grund.
Sein Heil und Gnaden, die nehmen nicht Schaden, heilen im Herzen die tödlichen Schmerzen,
halten uns zeitlich und ewig gesund.
Kreuz und Elende, das nimmt ein Ende,
Nach Meeresbrausen und Windessausen
leuchtet der Sonnen gewünschtes Gesicht.
Freude die Fülle und selige Stille
hab' ich zu warten im himmlischen Garten; dahin sind meine Gedanken gericht'.
(Paul Gerhardt)
Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser schönen Sommerszeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmückte haben.
(Paul Gerhardt)
Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissmus und die Julipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomons Seide.
Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.
(Paul Gerhardt)
Die unverdrossne Bienenschar
fliegt hin und her, sucht hier und da sich süße Honigspeise,
des edlen Weinstocks starker Saft
bringt täglich neue Stärk' und Kraft
in seinem schwachen Reise.
Wie lieblich ist der Maien
aus lauter Gottes Güt'!
Des sich die Menschen freuen,
weil alles grünt und blüht.
Die Tiere sieht man springen
mit Lust auf grüner Weid',
die Vöglein hört man singen,
die loben Gott mit Freud'.
(Martin Behm 1557- 1622)
Du durchdringest alles; lass Dein schönstes Lichte, Herr, berühren mein Gesichte.
Wie die zarten Blumen willig sich entfalten
und der Sonne stille halten,
lass mich so still und froh Deine Strahlen fassen und Dich wirken lassen.
(Gerhard Tersteegen vor 1727)
"Wer seinen selbstsüchtigen Wünschen folgt, der bleibt seiner sündigen Natur ausgeliefert. Wenn aber Gottes Geist in uns wohnt, wird
auch unser Leben von Seinem Geist bestimmt. Was unsere alte, sündige Natur will, bringt den Tod. Regiert uns aber Gottes Geist, dann schenkt Er uns Frieden und Leben." (Römer. 8, 5- 6,
Hfa)
"Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!"
(Phil. 4, 7)